Allgemeines

Im häuslichen und gewerblichen Bereich arbeiten Schornsteinfeger im öffentlichen Auftrag.

Gesetze und Verordnungen legen fest, welche Tätigkeiten der Schornsteinfeger in den Häusern ausführt, in welchem Gebiet (Kehrbezirk) der selbständige Bezirksschornsteinfegermeister arbeiten darf, welche Gebühren zu bezahlen sind.

Dennoch ist ein Schornsteinfegerbetrieb ein Handwerksbetrieb, der dem Gewerberecht unterliegt. Der Bezirksschornsteinfegermeister ist "beliehener Unternehmer". Die Preise für die Leistungen eines Schornsteinfegerbetriebes werden durch den zuständigen Landesminister vorgegeben und basieren auf neutralen Kosten-Analysen, REFA Gutachten und Abstimmung zwischen Behörde, Schornsteinfeger und dem Kunden (Hauseigentümerverband).

Der Bezirksschornsteinfegermeister steht nicht im Wettbewerb mit seinen Berufskollegen oder anderen Gewerken, weil dadurch am einfachsten und wirkungsvollsten die vom Staat durchzuführenden Kontrollen ermöglicht werden, die aus Gründen der Feuersicherheit und des Gesundheitsschutzes erforderlich sind. Gleichzeitig kommt dies der neutralen Beratung der Hauseigentümer zugute.

Bis zum Jahre 1965 war Kohle der meistverbrannte Brennstoff. Die Schornsteinfeger waren zu etwa 95% mit dem Reinigen von Schornsteinen, Rauchrohren und Öfen beschäftigt.

Die Öl- und Gasheizungen kamen auf, und parallel dazu wurde der Umweltschutz bedeutender.
Ölheizungen ließen sich auf Grenzwerte einstellen, die ab 1966 in Immissionsschutzverordnungen festgeschrieben wurden. In späteren Verordnungen wurde auch die Energieeinsparung staatlich vorgeschrieben und die Gasheizung einbezogen. Die Überwachung wurde dem Schornsteinfeger übertragen, der sich durch Sach- und Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Feuerungstechnik und die neutrale Stellung am Markt auszeichnete.

Die Schornsteinfegerarbeiten "Messen und Überprüfen von Heizungen"nahmen zu, das Kehren ab. Diese Arbeiten sind heute nicht mehr ohne microprozessorgesteuerte Meß- und Prüfgeräte mit hoher Genauigkeit und Personalcomputer für die Verwaltung immer größerer Datenbestände für statistische Erhebungen auszuführen.

Dieser Entwicklung wurde das "Schornsteinfegergesetz" am 01. August 1994 angepaßt und in ihm die Aufgaben des Schornsteinfegerhandwerks neu geregelt.
Schornsteinfeger und Schornsteinfegerinnen sind durch ihre Berufsausbildung qualifiziert unter anderem folgende durch das Schornsteinfegergesetz festgelegte Tätigkeiten am Arbeitsplatz ausführen:

• Prüfen der Funktion sowie der Betriebs- und Brandsicherheit von technischen Anlagen und Einrichtungen, von Aufstellräumen für Feuerstätten sowie von Anlagen und Räumen zur Brennstofflagerung und -versorgung
• Erarbeiten von Vorschlägen zur Behebung von Gefahren und Funktionsstörungen
• Prüfen von technischen Anlagen und Einrichtungen im Hinblick auf Energieeinsparung und Umweltschutz sowie das Auswerten, Beurteilen und Dokumentieren der Ergebnisse
• Feststellen von Mängeln und Funktionsstörungen, Beurteilen und Dokumentieren sowie eigenverantwortliches Einleiten von Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr für Mensch und Umwelt
• Beseitigung von Funktionsstörungen an Rauch- und Abgaswegen sowie an Lüftungsanlagen
• Kehren, Reinigen und Überprüfen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen und ähnlichen Einrichtungen unter Berücksichtigung von Sicherheits- und Schutzvorschriften
• Beratung von Kunden in feuerungs-, umwelt- und klimatechnischen Fragen unter Berücksichtigung der Wettbewerbsneutralität

Derzeit bilden wir Jugendliche in folgendem Beruf aus:

Generelle Aussagen über die Verkehrsanbindung können nicht gemacht werden, da die Einsatz- und Ausbildungsstellen den einzelnen Kehrbezirken zugeordnet sind.